Moldenhauer, Rüdiger

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Moldenhauer, Rüdiger 
Geschichte des Bestandsbildners Rüdiger Moldenhauer wurde am 14. August 1911 in Berlin-Charlottenburg geboren als Sohn des Professors an der Hochschule für Musik, Walther Moldenhauer (gestorben 1927), und seiner Ehefrau Margarete, geborene Fischer. Nach dem Besuch des Realgymnasiums Charlottenburg absolvierte Moldenhauer 1932 am Gymnasium in Berlin-Zehlendorf sein Abitur. Danach studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Germanistik, Geographie und Philosophie. Sein besonderes Interesse galt der Mediävistik und den Historischen Hilfswissenschaften, darunter vor allem der Paläographie und der Diplomatik. Neben der Vorbereitung seiner Promotion betätigte sich Moldenhauer von 1937 bis 1940 als Teilhaber und Mitarbeiter (Lektor und Redakteur) bei zwei Leipziger wissenschaftlichen Verlagen. Am 31. Juli 1937 heiratete Moldenhauer Ursula, geborene Blumberg am 14. Februar 1910, und lebte mit ihr in Strausberg bei Berlin, ihrem Geburtsort. Am 26. September 1939 wurde die Tochter Uta geboren. Im April 1940 zur Wehrmacht eingezogen, konnte Moldenhauer seine wissenschaftliche Tätigkeit nicht fortsetzen. Sein Einsatz im Feldzug gegen die Sowjetunion endete am 8. Mai 1945 in der Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Juni 1949 wieder entlassen wurde. Mit seiner Ehefrau und seiner Tochter ließ sich Moldenhauer wieder in Strausberg nieder, das nun Teil der Sowjetischen Besatzungszone war. Seinen Besitz - inklusive des Manuskripts seiner Dissertation - hatte Moldenhauer infolge des Einmarsches der Roten Armee 1945 eingebüßt. Eine Arbeitsstelle fand Moldenhauer 1952 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für deutsche Geschichte in Ost-Berlin. Dort war er mit dem Aufbau der Abteilung"Die Römer in Germanie", Publikumsführungen und Vorträgen befasst. Nebenbei unterrichtete er noch an der Gebrüder-Scholl-Volkshochschule. Nach seiner Teilnahme am Aufstand des 17. Juni 1953 verließ Moldenhauer fluchtartig die Sowjetische Besatzungszone. In der Bundesrepublik Deutschland als politischer Flüchtling anerkannt, nahm Moldenhauer 1953 sein Studium wieder auf, nunmehr an der Freien Universität in West-Berlin. Mit einer Dissertation über"Arno von Salzburg (785-821", betreut von Professor Dr. Wilhelm Berges, wurde Moldenhauer am 6. August 1955 an der Freien Universität zum Doktor der Philosophie promoviert. Vom August 1955 an arbeitete er in der Bibliothek des Friedrich Meinecke-Instituts der Freien Universität. Ab 1957 arbeitete Moldenhauer am Institut für kontinentale Agrar- und Wirtschaftsforschung (Ost-Institut) der Justus-Liebig-Universität in Gießen bei Professor Dr. Ludat für die Kommission für Erforschung der Agrar- und Wirtschaftsverhältnisse des europäischen Ostens als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Sektion Geschichte. In jener Zeit regestierte und übersetzte er tausende Urkunden zur Geschichte Mecklenburgs vom 12. bis zum 14. Jahrhundert im Rahmen eines Projektes zur mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung. Seit 1962 war Moldenhauer für das Bundesarchiv tätig. In dessen Außenstelle in Frankfurt am Main war er zunächst als Referent beschäftigt. Ab dem 9. Oktober 1969 war Moldenhauer Leiter der Außenstelle. Mit eigenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Geschichte der Revolution von 1848/49 trug Moldenhauer wesentlich zur Auswertung und Edition der"Frankfurter Beständ" bei. Am 31. August 1976 trat Moldenhauer in den Ruhestand ein. Er starb am 8. Juni 1988. 
Moldenhauer, Rüdiger 

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